Die Granne: Gefahr für Hund und Katze
Grannen sind kleine, oft scharfkantige Pflanzenteile, die sich an Ähren verschiedener Grasarten befinden. Sie können für Hunde und Katzen zu schmerzhaften und potenziell gefährlichen Gesundheitsproblemen führen. Der folgende Text geht auf die Gefahren, Symptome, Präventionsmöglichkeiten und Behandlungsmethoden ein.
Die Gefahr von Grannen:
Grannen sind aufgrund ihrer Form und Struktur dazu entworfen, sich im Fell von Tieren zu verfangen, um so eine Verbreitung der Pflanzensamen zu ermöglichen. Was für die Pflanzen von Vorteil ist, kann jedoch für Haustiere zu einem ernsthaften Risiko werden. Die spitzen Enden und Widerhaken der Grannen können in die Haut eindringen und wandern, was zu Infektionen und tiefer liegenden Schäden führen kann.
Struktur der Grannen und warum sie gefährlich sind:
Grannen haben eine spindelähnliche Struktur, mit einer spitzen Spitze und Widerhaken, die ein Rückwärtsbewegen im Fell oder in der Haut erschweren. Einmal in Kontakt mit dem Fell oder der Haut, können sie sich durch die Bewegungen des Tieres immer weiter vorschieben. Besondere Gefahrenzonen sind Ohren, Augen, Nasen, Maul und Pfoten sowie jeder andere Bereich des Körpers.

Symptome
Prävention
An der Haut:
- Rötung und Schwellung an der Eindringstelle / Fremdkörpergranulom
- Sichtbar feststeckende Granne
- Lecken oder Knabbern des Tieres an einer bestimmten Stelle
- Eiterbildung oder abszessartige Anschwellungen
- Fistelbildung
In den Ohren:
- Kopfschütteln und Kratzen am Ohr
- Schiefhalten des Kopfes
- Ohrentzündung
In den Augen:
- Augenreizung, Rötung und vermehrter Tränenfluss, Eiterbildung
- Geschwollenes Augenlid
- Anzeichen von Schmerzen, da das Tier möglicherweise blinzelt oder das Auge geschlossen hält
In Nase und Maul:
- Niesen und Nasenausfluss (manchmal blutig)
- Würgereiz, vermehrter Speichelfluss
- Schwierigkeiten beim Fressen oder Abneigung dagegen
In den Atemwegen:
- Husten, Atembeschwerden, eventuell Fieber
- Meiden von Gebieten mit hohem, trockenem Gras, insbesondere in den Sommermonaten, wenn die Grannen reif sind.
- Regelmäßiges Bürsten und Kontrollieren des Fells nach Spaziergängen, um Grannen frühzeitig zu erkennen und zu entfernen.
- Tragen eines Schutzmantels bei Hunden mit langem Fell oder bei Rassen, die besonders anfällig für Grannen sind (nicht bei zu hohen Temperaturen).
- Kurzhalten der Haare um die Pfoten, Ohren und zwischen den Zehen, um Grannen weniger Anhaftungsmöglichkeiten zu bieten.
Behandlung
- einfache Entfernung: Ist eine Granne sichtbar und leicht zugänglich, kann sie vorsichtig mit einer Pinzette entfernt werden. Vorsicht ist dabei geboten, um das Tier nicht zu verletzen und die Granne nicht zu zerbrechen.
- Tierärztliche Behandlung: Ist die Granne bereits tiefer eingedrungen oder befindet sie sich in einem sensiblen Bereich (z.B. im Ohr oder Auge), sollte unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden. Der Tierarzt kann ggf. unter lokaler Betäubung oder in manchen Fällen unter Vollnarkose die Granne entfernen.
- Antibiotika und Entzündungshemmer: In einigen Fällen kann es notwendig sein, eine begleitende Infektion mit Antibiotika zu behandeln oder entzündungshemmende Medikamente zu verabreichen.
- Chirurgische Entfernung: Manchmal können Grannen wandern und sich an Orten im Körper festsetzen, die ohne einen chirurgischen Eingriff nicht erreichbar sind. Es ist dann nicht immer leicht, die Ursache für Infektionen / Entzündungen zu finden. Manchmal benötigt es dafür dann bildgebende Verfahren (z.B. Ultraschall, MRT).
Insgesamt sind Grannen für Haustiere eine ernstzunehmende Gefahrenquelle. Die Beachtung der genannten Präventionshinweise und ein umsichtiger Umgang mit Symptomen sowie schnelles Handeln bei einem Verdacht auf das Eindringen einer Granne können dazu beitragen, ernsthafte Gesundheitsschäden bei Hunden und Katzen zu vermeiden.