Akupunktur & TCM

Die Grundlagen der Akupunktur entstammen den jahrtausende alten Erkenntnissen der traditionellen chinesischen Medizin (TCM).

Akupunktur & traditionelle chinesiche Medizin (TCM)

Was versteht man unter Akupunktur?

Die Grundlagen der Akupunktur (lateinisch acus – Nadel, punctio – stechen; chinesisch zhen bian) entstammen den jahrtausende alten Erkenntnissen der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Sie unterlag im Laufe ihrer Entstehung immerwährendem Wandel und Erneuerungen – basiert im Wesentlichen aber immer noch auf den überlieferten Beobachtungen. In China ist sie weit verbreitet und findet in schulmedizinischen Krankenhäusern ganz selbstverständlich Anwendung. Vor diesem Hintergrund muss man sich fragen, ob der Begriff „Traditionelle chinesische Medizin“ noch angebracht ist. Bei der Akupunktur wird über die Reizung (Akupunkturnadeln, Laser-/Elektroakupunktur, Moxibustion/Hitzebehandlung, Injektion von Flüssigkeiten) klar definierter Punkte eine nervale Bahnung erreicht, die dann eine regulierende Wirkung auf den Organismus ausübt. Die moderne Schulmedizin hat gezeigt, dass es sich bei Akupunkturpunkten im Wesentlichen um Nervendurchtrittsstellen handelt. Durch die lokale Reizung bei der Akupunktur entsteht eine klar umschriebene Entzündung an der Einstichstelle. Diese Entzündung verändert das Milieu um den Nerven herum. Diese Milieuveränderung wird über die Nervenbahnen an das zentrale Nervensystem (ZNS) weitergeleitet/gemeldet und kann so entweder lokal (Nahpunkte) oder an entfernten Stellen des Organismus (Fernpunkte) Einfluß nehmen.

Bei welchen Erkrankungen kann Akupunktur eingesetzt werden?

Am wohl bekanntesten ist der Einsatz von Akupunktur bei Störungen im Bewegungsapparat (chronische/akute Lahmheiten – z.B. Arthrose, Banscheibenprobleme, Cauda equina, HD usw.). Darüber hinaus gibt es aber noch viele weitere Einsatzgebiete im Bereich der Regulationsmedizin. Hier sind vor allem zu nennen: Hautprobleme (z.B. Atopie, Neurodermitis, Leckgranulome, Hot Spots usw.), Störungen des Nervensystems (z.B. Nervenverletzungen, bestimmte Arten von Lähmungen usw.), Atemwegserkrankungen (z.B. Asthma, allergische Rhinitis, allergische Bronchitis usw.), Reproduktionsorgane (z.B. Zyklus, Einleitung von Wehen usw.). Auch viele andere Erkrankungen (Epilepsie, Inkontinenz, chronische Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes) eignen sich hervorragend zum Einsatz von Akupunktur, sei es begleitend, oder als Hauptansatzpunkt der Therapie. Die chinesische Medizin geht davon aus, das Erkrankungen durch ein Ungleichgewicht von Yin und Yang zustande kommen. Ein ausgeglichener Organismus erkrankt nicht. Die Akupunktur zielt nun darauf ab, einen Ausgleich der Energien von Yin und Yang zu erreichen. Dadurch wird zur Heilung beigetragen. Vielfach unter Zuhilfenahme von definierten Kräuterrezepturen.

Schmerzt der Nadelstich?

Es ist immer wieder erstaunlich, wie gut die Akupunkturnadeln toleriert werden. Akupunktur nadeln sind sehr dünn und das Oberfläche ist zudem sehr glatt. Gelegentlich tritt ein kurzer Schmerzmoment ein, wenn ein Akupunkturpunkt sehr empfindlich ist. Sobald alle Nadeln gesetzt sind beruhigen sich die Patienten jedoch meist schnell und nicht wenige schlafen im Arm der Besitzer ein. Damit sich unsere Patienten entspannen können, ist es uns besonders wichtig für eine entspannte Umgebung zu sorgen. Daher haben wir für unsere Akupunktur-behandlungen einen speziellen „Behandlungsraum“ eingerichtet, der es erlaubt ein Entspannungsgefühl zu entwicklen. Wir haben daher bewußt auf einen Behandlungstisch verzichtet und diesen durch eine Matratze ersetzt. Auch die Beleuchtung ist eher dezent gehalten.

Hat Akupunktur schlimme Nebenwirkungen?

Akupunktur richtig angewandt gehört zu einer sehr sicheren Behandlungsmethode. Da sie die Selbstheilungkräfte des Körpers aktiviert und ohne chemische Substanzen auskommt kommt es nur selten – wenn überhaupt – zu unerwünschten Nebenwirkungen. Allerdings kann es manchmal zu einer sogenannten Erstverschlechterung kommen, d.h. der Zustand eines Patienten kann sich zunächst verschlechtern, bevor eine Besserung eintritt. Diese Phase ist meist nur kurz. Natürlich gibt es auch sogenannte Kontraindikationen für eine Akupunkturbehandlung – so sollte zum Beispiel im letzten Drittel der Trächtigkeit keine Akupunktur stattfinden, da eine Frühgeburt provoziert werden kann. Auch eine Moxibustion sollte bei akuten Erkrankungen unterbleiben.

Wie oft und wie lange wird behandelt?

In der Regel dauert eine Akupunkturbehandlung 20-30 Minuten. Die Häufigkeit der Behandlungen hängt einerseits von der Schwere der Erkrankung ab, andererseits von der zu behandelnden Störung. In der Regel wird 1-3 mal pro Woche behandelt (bei besonders Schweren Erkrankungen auch täglich). Auch die Anzahl der Behandlungen hängt von Schwere und Art der Störung ab. Häufig kommt man mit 4-6 Wochen aus – in einigen Fällen ist der Behandlungszeitraum jedoch deutlich länger. Eine Besserung ist jedoch häufig in den ersten Sitzungen zu erkennen. Man kann davon ausgehen, dass es bei chronischen Erkrankungen deutlich länger dauert als bei akuten.

Wo sind die Grenzen der Akupunktur?

Auch die Akupunktur/TCM ist kein Allheilmittel. Da es sich bei der TCM um eine Regulationsmedizin handelt, die den energetischen Ausgleich zum Ziel hat, ist sie maßgeblich darauf angewiesen, dass Energie vorhanden ist. Der Körper muss zu einer Reaktion im Sinne der TCM im Stande sein. Junge Individuen sind vor diesem Hintergrund sehr viel leichter zu therapieren, als Senioren. Chronische Erkrankungen, die schon viel Energie gekostet haben schwerer als akute. Aber auch Krankheitsbilder, die die Substitution eines körpereigenen Stoffes nötig machen (Diabetes, Schilddrüsenerkankungen) oder eine Operation (bösartige Tumoren, Gebärmuttervereiterungen) müssen primär schulmedizinisch therapiert werden. Hier kann die TCM sehr gut ergänzend eingesetzt werden.

Was kostet eine Akupunkturbehandlung?

Zunächst steht vor jeder Behandlung eine Diagnose. Das heißt es sollten Krankheitskomplexe ausgeschlossen werden, die ein schulmedizinisches Eingreifen unumgänglich machen (chirurgische Patienten, Substitutionspatienten usw.) – wir bitten daher die Ergebnisse durchgeführter Untersuchungen mit zu bringen. Erst dann kann eine Behandlung im Sinne der TCM erfolgen. Hierbei gibt es grundsätzlich verschiedene Vorgehensweisen: Bei Erkrankungen des Bewegungsapparates kann man entweder anhand der Nahpunkte oder der reaktiven Akupunkturpunkte (Loci dolendi) eine Akupunkturbehandlung vornehmen. Bei vielen Erkrankungen kommt man jedoch nicht umhin eine Anamnese im Sinne der chinesischen Medizin zu erheben um das zugrundeliegende Muster zu finden und dementsprechend zu behandeln (TCM-Diagnose). Hierfür ist die Auswertung eines Anamnesebogens vorzunehmen (von Ihnen im Vorfeld ausgefüllt), sowie ergänzend ein Anamnesegespräch. Hierbei wird nach der GOT abgerechnet.