Blutuntersuchungen bei Hund und Katze
Der Nutzen und die Notwendigkeit von Blutuntersuchungen bei Hund und Katze:
Tierärzte setzen routinemäßige Blutuntersuchungen ein, um die Gesundheit von Hunden und Katzen zu überwachen und Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Diese Untersuchungen gehören zur Standarddiagnostik und können einen umfangreichen Einblick in das Wohlbefinden eines Tieres bieten. Im Folgenden werden die Bedeutung, die verschiedenen Arten von Bluttests sowie die wichtigsten Blutwerte besprochen.
Bedeutung von Blutuntersuchungen
Blutuntersuchungen spielen bei der tierärztlichen Versorgung eine zentrale Rolle. Sie dienen nicht nur der Diagnose von Krankheiten, sondern auch der präventiven Gesundheitsvorsorge. Durch die Analyse des Blutes können Erkrankungen oft erkannt werden, bevor ein Tier klinische Symptome zeigt. Das erlaubt eine frühzeitige Behandlung und kann die Prognose verbessern. Aber auch zur Diagnostik bei symptomatischen Patienten sind Blutuntersuchungen unverzichtbar.
Vorsorgemaßnahmen
Regelmäßige Bluttests werden häufig bei jährlichen Gesundheitsuntersuchungen durchgeführt und sind besonders wichtig für ältere Tiere, bei denen das Risiko für bestimmte Krankheiten höher ist. Sie können auch vor operativen Eingriffen angeordnet werden, um zu gewährleisten, dass das Tier gesund genug für die Narkose und Operation ist oder damit in der Operation gesonderte Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden können.
Diagnose von Krankheiten
Spezifische Blutwerte können Hinweise auf Krankheiten wie z.B. Diabetes, Niereninsuffizienz, Lebererkrankungen, Infektionen und hormonelle Störungen geben. Sie sind auch entscheidend bei der Überwachung der Erkrankung während einer laufenden Behandlung und Anpassung der Therapie.
Blutuntersuchungen
Wichtige Blutwerte
Es gibt verschiedene Arten von Bluttests, die je nach Bedarf durchgeführt werden können:
Großes Blutbild
Das Große Blutbild gibt Aufschluss über die Zahl und Beschaffenheit der Blutzellen. Es beinhaltet folgende Komponenten:
- Rote Blutkörperchen (Erythrozyten): Überträger von Sauerstoff und wichtige Indikatoren für Anämie oder Dehydrierung.
- Weiße Blutkörperchen (Leukozyten): Wichtige Indikatoren für Entzündungen, Infektionen und das Immunsystem.
- Blutplättchen (Thrombozyten): Wichtig für die Blutgerinnung. Störungen können auf Blutungsprobleme hinweisen.
Blutchemie
Die Blutchemie liefert Informationen über die Funktion von Organen und den metabolischen Status des Tieres. Einige wichtige Blutwerte sind:
- Glukose: Abweichungen können auf Diabetes mellitus oder andere Stoffwechselstörungen hinweisen.
- Nierenwerte (Kreatinin, Harnstoff): Diese Werte helfen bei der Beurteilung der Nierenfunktion.
- Leberenzyme (ALT, AST, ALP): Erhöhungen können auf Leberschäden oder -erkrankungen hindeuten.
- Elektrolyte (Natrium, Kalium, Chlorid): Wichtige Indikatoren für das Elektrolytgleichgewicht und können auf Störungen wie Dehydrierung oder spezielle Erkrankungen (Morbus Addison) hinweisen.
- Proteine (Albumin, Globuline): Abweichungen können auf Entzündungen, Ernährungszustand oder Organfunktionen hinweisen.
- Kalzium und Phosphat: Wichtige Marker für Knochengesundheit und Nebenschildrüsen-Funktion.
Hormonelle Tests
Sie werden eingesetzt, um die Funktion der hormonbildenen Organe zu überprüfen. Erkrankungen wie Hypothyreose, Hyperthyreose oder das Cushing-Syndrom können damit diagnostiziert werden.
Gerinnungstests
Diese Tests sind wichtig, um Blutgerinnungsstörungen zu erkennen, welche vor operativen Eingriffen besonders relevant sind.
Die Analyse der Blutwerte erlaubt Rückschlüsse auf den allgemeinen Gesundheitszustand eines Tieres. Zu den wichtigsten Blutwerten zählen:
- Rotes Blutbild: Erythrozytenzahl, Hämatokrit, Hämoglobin und Erythrozytenindizes geben Hinweise auf Anämie oder Polycythämie.
- Weißes Blutbild: Dazu zählen Leukozytenzahl, Differenzialblutbild (Neutrophile, Lymphozyten, Monozyten, Eosinophile, Basophile), die wichtige Informationen zur Immunantwort und zum Entzündungszustand liefern.
- Blutplättchenzahl: Niedrige Zahlen können zu vermehrter Blutungsneigung führen.
- Leberwerte: Erhöhungen deuten auf eine Lebererkrankung hin. Wichtig sind ALT, AST und Bilirubin.
- Nierenwerte: Kreatinin und Harnstoff sind Indikatoren für die Nierenfunktion. Chronische Niereninsuffizienz ist eine häufige Erkrankung bei älteren Katzen.
- Blutzucker: Glukosewerte außerhalb des Normalbereichs können auf Diabetes hinweisen.
- Elektrolyte: Abweichungen bei Natrium, Kalium und Chlorid können auf verschiedene Erkrankungen oder Zustände wie Erbrechen, Durchfall und Nebennierenerkrankungen hinweisen.
- Proteine: Gesamtprotein und die spezifischen Fraktionen Albumin und Globulin sind wichtig zur Bewertung von Ernährungszustand, Entzündungen und anderen Krankheiten.
Schlussfolgerung
Regelmäßige Blutuntersuchungen bei Hunden und Katzen sind von entscheidender Bedeutung für die Früherkennung von Krankheiten und die Überwachung der allgemeinen Gesundheit. Sie unterstützen den Tierarzt bei der Diagnosestellung und Therapieplanung und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit und Lebensqualität der Vierbeiner. Tierhalter sollten die empfohlenen Check-ups und Bluttests ernst nehmen, um das Wohlergehen ihrer Haustiere zu gewährleisten. Wichtig: Eine Blutuntersuchung ist aber nur eine Momentaufnahme.