Impfungen und Impfberatung für Hund, Katze und Kaninchen
Impfen ist und bleibt bei einigen Erkrankungen die einzige Möglichkeit, Ihr Tier zu schützen, da es keine Behandlung gibt oder eine Behandlung kostenintensiv mit ungewissem Ausgang, bzw. mit Spätschäden ist.
Impfung für den Hund, die Katze und das Kaninchen
In der heutigen Zeit des umfassenden Tierbewusstseins ist es wichtig, dass Tierhalter sich nicht nur um das tägliche Wohlbefinden ihrer Lieblinge kümmern, sondern auch darum, sie aktiv vor den verschiedensten Infektionskrankheiten zu schützen. Impfungen sind hierbei ein maßgeblicher Bestandteil der tiermedizinischen Vorsorge. Für Hund, Katze und Kaninchen gibt es spezifische Impfungen, die je nach Tierart, Umgebung und Lebensweise variiert werden sollten.
In unserer Tierarztpraxis legen wir großen Wert auf eine individuelle Impfberatung, um für jeden unserer Patienten den optimalen Impfschutz zu gewährleisten.
Soviel wie nötig, so wenig wie möglich!
Allgemeine Informationen
Grundsätzliches
Man unterscheidet zwischen einer passiven und einer aktiven Impfung. Unter einer passiven Impfung versteht man die Verabreichung von Abwehrstoffen (sog. Antikörper). Die wohl bekannteste Form der passiven Impfung ist die Verabreichung von Antikörpern an Welpen über die Muttermilch. Die Welpen bekommen einen bedingten Schutz, solange sie noch kein ausgereiftes Immunsystem haben. Der weitergegebene Schutz kann natürlich nur so gut sein, wie der Immunschutz der Mutter. Der entstehende Immunschutz hält so lange vor, bis die Antikörper abgebaut werden – in der Regel 14 Tage.
Unter einer aktiven Impfung versteht man die Verabreichung von abgeschwächten oder abgetöteten Erregern, die dazu führen, dass das Immunsystem sich eine eigene Immunität aufbaut, ohne wirklich krank zu werden. In einigen Fällen kann dabei eine äußerst milde Form der Erkrankung auftreten, die jedoch in der Regel nicht behandelt werden muss. Die Dauer des Immunschutzes ist meist sehr variabel und von Erkrankung zu Erkrankung unterschiedlich.
Eine Impfung sollte nur an gesunden Tieren vorgenommen werden. Daher ist eine klinische Untersuchung vor einer Impfung unabdingbar. Diese kann zwar nicht garantieren, dass der Impfling nicht gerade eine Erkrankung ausbrütet, kann jedoch einen Überblick über den Gesundheitsstatus erheben. Eine Entwurmung vor einer Impfung ist ratsam.
Warum sind Impfungen für Haustiere so wichtig?
Impfungen helfen, Ihr Haustier vor schweren und oft tödlichen Krankheiten zu schützen. Durch die Stimulation des Immunsystems ermöglichen sie es dem Körper des Tieres, eine spezifische Abwehr gegen Erreger aufzubauen. Dies verringert nicht nur das Risiko einer Erkrankung Ihres eigenen Tieres, sondern trägt dank der sogenannten Herdenimmunität (ab einer Impfrate von 80-90%, je nach Erreger) auch zum Schutz anderer Tiere bei, die z.B. aus Krankheitsgründen nicht geimpft werden können. Zudem führt jeder Seuchenausbruch zu Mutationen beim Erreger, wodurch dieser auch für geimpfte Tiere gefährlich werden kann.
Impfung und Reisen
Notwendige Impfungen beim Verreisen
Planen Sie eine Reise mit Hund oder Katze, informieren Sie sich rechtzeitig über die Einreisebestimmungen des jeweiligen Landes. In fast allen Ländern ist beispielsweise eine gültige Tollwutimpfung Voraussetzung für die Einreise.
Welche Impfungen sind für das Reisen erforderlich?
Die Hauptimpfungen, die bei Reisen mit Hund und Katze eine Rolle spielen, sind meist die gegen Tollwut. Sie sind international anerkannt und in vielen Ländern Pflicht. Für spezifische Länder können jedoch weitere Impfungen vorgeschrieben sein. Es gibt auch immer noch Länder die bei Einreise die Vorlage eines sog. Tollwuttiters verlangen (Höhe der Antikörper, die nach Impfung gegen Tollwut gebildet wurden). In einigen Fällen gilt dies auch für eine Wiedereinreise in die EU (www.petsontour.de) .Wenn solche Reisen geplant sind, sollte bei der 3. Nachimpfung mit 16 Lebenswochen in jedem Fall die Tollwutimpfung wiederholt werden, da sonst im ersten Jahr häufig nicht der für die Einreise nötige Tollwuttiter erreicht wird. Daneben gibt es auch Länder die nur einen einjährigen Impfschutz gegen Tollwut akzeptieren (USA – zumindest einige Bundesstaaten). Bitte informieren Sie sich rechtzeitig vor Reiseantritt.
Zeitlicher Ablauf der Impfungen für Reisen
Um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Impfungen den zeitlichen Vorgaben entsprechend durchgeführt werden, ist es ratsam, möglichst frühzeitig vor der geplanten Reise eine Beratung beim Tierarzt in Anspruch zu nehmen. Auch hier ist wiederum eine individuelle Beratung unerlässlich.
Impfung für den Hund
Welche Impfungen werden für Hunde empfohlen?
Gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (StIKo Vet) sollten Hunde grundlegend gegen folgende Krankheiten geimpft werden:
- Staupe
- Hepatitis contagiosa canis (ansteckende Leberentzündung)
- Parvovirose
- Leptospirose
- Tollwut
Dieses Impfschema kann je nach Lebensumständen des Hundes durch weitere Impfungen gegen Borreliose, Herpesinfektionen und Impfungen gegen Mikrosporie ergänzt werden. Die Notwendigkeit dieser Impfungen ist sehr individuell. Sie sollte daher im persönlichen Gespräch geklärt werden.
Wie sieht der Impfplan für Welpen und ausgewachsene Hunde aus?
Der erste Impftermin findet im Alter von ca. 8 Wochen statt. Auffrischungen werden gemäß einem individuellen Impfschema durchgeführt, das sich nach dem Alter des Hundes, seinem Gesundheitszustand und seiner Lebensweise richtet.
Wann und wie oft soll geimpft werden?
In den ersten beiden Lebensjahren erfolgt sie sogenannte Grundimmunisierung der Welpen. Die Empfehlungen dafür sind wie folgt:
8 | Wochen: | Parvovirose, Staupe, Leptospirose, |
12 | Wochen: | Parvovirose, Staupe, Leptospirose |
16 | Wochen: | Parvovirose, Staupe |
15 | Monate: | Parvovirose, Staupe, Leptospirose |
Nach derGrundimmunisierung wird die Wiederholungsimpfung in Intervallen von bis zu drei Jahren (je nach Hersteller) empfohlen. Die Impfung gegen Leptospirose wird jährlich wiederholt – je nach Lebensumständen auch alle 6 Monate.
Eine Impfung gegen Tollwut ist nicht zwingend erforderlich, da Deutschland als tollfwutfrei gilt. Für Reisen ist aber sehr wohl fast immer eine Tollwutimpfung erforderlich. Einige Länder verlangen zusätzlich einen Antikörpernachweis.
Eine Tollwutimpfung im Alter von 12 und 16 Lebenswochen, sowie nach 15 Monaten erhöht die Wahrscheinlichkeit ausreichender Antikörper. Ein weiterer Vorteil einer Tollwutimpfung ist der Wegfall der Inobhutnahme des Tieres durch die Behörden, wenn es Kontakt mit einem tollwütigen anderen Tier hatte. Im Falle einer vorhandenen Tollwutimpfung darf das Tier unter Beobachtung zu Hause gehalten werden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Ständigen Impfkommission (StIKo Vet) unter dem folgenden Link:
Impfung für die Katze
Welche Impfungen werden für die Katze empfohlen?
Gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (StIKo Vet) sollten Katzen grundlegend gegen folgende Krankheiten geimpft werden:
- Katzenseuche (Panleukopenie)
- Katzenschnupfen (dazu gehören: felines Herpesvirus und felines Calicivirus)
- Tollwut
- Feline Leukämie bei Freigängerkatzen oder Katzen mit Kontakt zu anderen Katzen
Wie sieht der Impfplan für Kitten und ausgewachsene Katzen aus?
Die ersten Impfungen bei Kitten sollten im Alter von 8-12 Wochen beginnen, gefolgt von Auffrischungen. Auch hier ist ein individuelles Impfschema entscheidend, das sich nach dem Lebensstil und den Risiken der jeweiligen Katze richtet.
Wann und wie oft soll geimpft werden?
Die Grundimmunisierung der Kitten erfolgt in den ersten beiden Lebensjahren. Dabei werden folgende Impfungen empfohlen:
8 | Wochen: | FHV (R), FCV (C), Panleukopenie (P) |
12 | Wochen: | FHV (R), FCV (C), Panleukopenie (P) |
16 | Wochen: | FHV (R), FCV (C), Panleukopenie (P) |
15 | Monaten: | FHV (R), FCV (C), Panleukopenie (P) |
Durch eine weitere Impfung ein Jahr nach der ersten Immunisierung wird die Grundimmunisierung abgeschlossen. Danach erfolgen die Wiederholungsimpfungen gegen Infektionen mit Felinen Herpesviren, Felinen Caliciviren und gegen Panleukopenie im Abstand von 1-3 Jahren (abhängig vom Hersteller).
Eine Impfung gegen Tollwut ist nicht zwingend erforderlich, da Deutschland als tollfwutfrei gilt. Für Reisen ist aber sehr wohl fast immer eine Tollwutimpfung erforderlich. Einige Länder verlangen zusätzlich einen Antikörpernachweis.
Eine Tollwutimpfung im Alter von 12 und 16 Lebenswochen, sowie nach 15 Monaten erhöht die Wahrscheinlichkeit ausreichender Antikörper. Ein weiterer Vorteil einer Tollwutimpfung ist der Wegfall der Inobhutnahme des Tieres durch die Behörden, wenn es Kontakt mit einem anderen tollwütigen Tier hatte. Im Falle einer vorhandenen Tollwutimpfung darf das Tier unter Beobachtung zu Hause gehalten werden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Ständigen Impfkommission (StIKo Vet) unter dem folgenden Link:
Impfung für Kaninchen
Welche Impfungen werden für Kaninchen empfohlen?
Für Kaninchen sind vor allem zwei Impfungen wichtig:
- Myxomatose
- RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease), auch bekannt als Chinaseuche (RHD 1 und RHD 2)
Diese Impfungen sollten jährlich aufgefrischt werden. Die genauen Impfzeiten hängen von der geografischen Lage und der aktuellen Gefährdung durch einen Ausbruch der Krankheiten ab.