Patellaluxation

Zuchttauglichkeitsuntersuchungen auf eine Patellaluxation

Untersuchung auf Patellaluxation (VDH-Zulassung)

Bei der Patellaluxation handelt es sich um eine Erkrankung des Knies (Patella – Kniescheibe; Luxation – Auskugeln/Ausrenken). Man kann die Erkrankung auf Deutsch so erklären, dass dadurch, dass die Kniescheibe verrutscht das Knie instabil wird. Die Folge ist ein relativ typischer Gang: die Patienten „hüpfen“ einige Schritte ohne das betroffene Bein, um dann wieder ganz normal zu belasten.

Für die Erkrankung gibt es unterschiedliche Ursachen. Zum einen kann der Bereich, in dem die Kniescheibe wie auf Schienen entlang rollt, zu wenig ausgebildet sein. Statt einem echten Schienenbett, finden sich nur angedeutete Schienen, die aber keinen echten Halt bieten. Die Kniescheibe kann so in der Bewegung „entgleisen“.

Es kann aber auch sein, dass – wenn man bei dem Bild der Eisenbahn bleibt – die Lokomotive (ein Band das am oberen Rand des Schienbeins – der sogenannten Tibia – ansetzt) nicht richtig gerade aus fährt (durch einen falschen Ansatz des Bandes an der Tibia) und die Kniescheibe zum entgleisen bringt, indem sie sie aus dem Schienenbett herauszieht – die Kniescheibe „entgleist“.

In beiden Fällen ist damit ist die Bewegung des Knies wie blockiert – der Patient entlastet so lange, bis die Kniescheibe zurückspringt und kann dann wieder normal belasten.

Wie man sich aus oben beschriebenen Gegebenheiten gut vorstellen kann, sind beide „Fehler“ in die Wiege gelegt. Sowohl das nicht ausreichend ausgebildete Schienenbett, als auch der falsche Zug des Bandes. Da es bestimmte Rassen gibt, die besonders zu dieser Erkrankung neigen( u.a. Yorkshire Terrier, Jack Russel Terrier), haben einige Zuchtverbände für Elterntiere eine zwingende Untersuchung vorgeschrieben.

Natürlich wird das Knie auch noch durch Bänder stabil gehalten. Bei Hündinnen sind diese Bänder zyklusabhängig etwas dehnbarer. Dies hat die Natur eingerichtet, damit für die Geburt der Geburtskanal sich weiten kann. Die Hormone, die dafür verantwortlich sind, wirken jedoch auf alle Bänder und nicht nur auf die des Geburtskanals. Somit auch auf den Bandapparat des Knies. Jede Läufigkeit führt zu dieser „Bändererweichung“ und diese bildet sich nicht immer wieder ganz zurück. Es resultiert eine gewisse Erschlaffung. So erklärt sich das Phänomen, dass zwar bei erblich vorbelasteten Hündinnen eine Neigung zur Patellaluxation vorliegt, diese jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt sichtbar wird oder nur um den Zeitpunkt der Läufigkeit herum, bzw. nach einer Geburt. In manchen Fällen kann eine Kastration das Problem schon lösen. Bei vielen Fällen hilft jedoch nur die operative Korrektur des zugrundeliegenden Fehlers.

Oben genannte Zusammenhänge sind dafür verantwortlich, dass eine Zuchttauglichkeitsuntersuchung auf eine Patellaluxation nie um den Zeitpunkt der Läufigkeit stattfinden darf, da es hier zu verfälschten Ergebnissen kommen kann.

Fazit: Das Vorliegen einer Patellaluxation sollte immer dazu führen, dass das betreffende Tier aus der Zucht genommen wird.
Bei der Untersuchung auf Patellaluxation wird nun die Lage der Kniescheibe in verschiedenen Positionen aber auch auf Luxierbarkeit überprüft. Je nach Aufregung des Patienten beansprucht dies etwas Zeit. Eine Terminvereinbarung ist somit unabdingbar. Da die verschiedenen Zuchtverbände unterschiedliche Formulare vorhalten, möchten wir Sie bitten die entsprechenden Papiere eigenständig zu besorgen. Bitte bringen Sie zur Untersuchung auch die Ahnentafel mit.

Bei der Preisberechnung richten wir uns nach den Vorgaben der GOT.