Tierkrankenversicherung

Direktabrechnung mit der Tierkrankenversicherung: Gründe, warum Tierarztpraxen oft nicht direkt mit der Versicherung abrechnen und wie Tierhalter Verständnis entwickeln können

Als verantwortungsbewusster Tierhalter möchten Sie natürlich das Beste für Ihr geliebtes Haustier, und dazu gehört auch, eine Tierkrankenversicherung abzuschließen. Viele Tierkrankenversicherungen werben mit dem Vorteil, dass die Abrechnung direkt zwischen dem Tierarzt und der Versicherung stattfinden kann. Dies klingt verlockend und bequem – aber in der Praxis zeigt sich oft ein anderes Bild. Viele Tierärzte verzichten auf die Direktabrechnung mit Versicherungen. Wir möchten Ihnen erklären, warum dies der Fall ist und warum es wichtig ist, Verständnis für die Vorgehensweise der Tierärzte zu entwickeln.

Warum viele Tierarztpraxen keine Direktabrechnung anbieten:

1. Verwaltungsaufwand und Bürokratie

Die Abrechnung mit Versicherungen ist mit einem erheblichen administrativen Aufwand verbunden. Jeder Versicherer hat eigene Anforderungen bezüglich der Abrechnungsmodalitäten. Tierärzte müssten sich mit den unterschiedlichen Konditionen und Policen vieler Versicherungen vertraut machen. Dieser zusätzliche Aufwand kann die Ressourcen einer Tierarztpraxis stark beanspruchen.

2. Unterschiedliche Leistungszuweisungen

Versicherungen decken verschiedenartige Leistungen ab und es kann oft zu Uneinigkeiten kommen, welche Behandlungen erstattungsfähig sind. Dies kann wiederum zu Konflikten zwischen Tierarztpraxis und Tierhalter führen, die aus unterschiedlichen Erwartungshaltungen resultieren. Daraus resultiert wiederum Verwaltungsaufwand, da die nicht von der Versicherung gedeckten Rechnungsbestandteile beim Tierhalter geltend gemacht werden müssen.

3. Verhandlungsaufwand

Die Kommunikation und Verhandlungen mit Versicherungen können herausfordernd sein. Tierarztpraxen müssen oft Zeit investieren, um Streitfälle zu klären oder zusätzliche Informationen bereitzustellen. Dies kann wertvolle Zeit kosten, die besser in die medizinische Versorgung der Patienten investiert werden könnte.

Was bedeutet das für Sie als Tierhalter?

Es ist verständlich, dass die Möglichkeit der Direktabrechnung für Sie als Tierhalter attraktiv erscheint, insbesondere in finanziellen Notlagen oder bei teuren Behandlungen. Dennoch ist es wichtig, auch die Position Ihrer Tierarztpraxis zu verstehen und zu respektieren.

1. Vorfinanzierung der Behandlungskosten

Wenn Ihre Tierarztpraxis keine Direktabrechnung anbietet, bedeutet dies, dass Sie zunächst die Behandlungskosten vorfinanzieren müssen. In der Regel können Sie die bezahlte Rechnung bei Ihrer Versicherung einreichen und sich das Geld erstatten lassen. Informieren Sie sich vorab bei Ihrer Versicherung, wie genau das Verfahren abläuft und welche Unterlagen Sie einreichen müssen und welche Leistungen von der Versicherung übernommen werden und ob es Ausschlusskriterien oder Begrenzungen in der Höhe gibt.

2. Gute Kommunikation

Eine offene und transparente Kommunikation mit Ihrer Tierarztpraxis kann Missverständnisse vermeiden. Fragen Sie im Voraus, wie die Abrechnung gehandhabt wird und welche Zahlungsmethoden akzeptiert werden. Viele Tierarztpraxen bieten beispielsweise Ratenzahlungen an, um finanzielle Belastungen zu verteilen. Sprechen Sie dies aber immer bereits im Vorfeld der Behandlung an. Unsere Information zur Ratenzahlungen finden Sie hier.